Stockach ist eine Stadt in Baden-Württemberg, die als Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden dient. Die Stadt war von 1939 bis 1973 Kreisstadt des Landkreises Stockach. Stockach liegt im Hegau, fünf Kilometer nordwestlich des Bodensees, auf einer Höhe von 452,8 m im Tal der Stockacher Aach bis 670,7 m ü. NHN im Stadtwald „Schnaidt“.

Die Stadt ist weitläufig und wird von Stockacher- und Mahlspürer Aach durchzogen. Im Bereich der Molasserücken, die sanft nach Süden fallen, liegt das Stadtgebiet. Diese Rücken umrahmen das Bodenseebecken. Der Untergrund aus Unterer Süßwassermolasse und Oberer Meeresmolasse ist vor allem an den Talhängen zu finden, während auf den Höhenrücken und hochflächenartigen Hügelzügen eiszeitliche Ablagerungen aufgestellt sind. Im nördlichen Stadtgebiet auf Gemarkung Hoppetenzell dehnen sich Schotterterrassen der Riß- und Würm-Kaltzeit aus. Die Beckentone und -sande der Würm-Kaltzeit sind bei Hoppetenzell teilweise in kuppigen Erosionsresten erhalten geblieben und werden als Überreste eines eiszeitlichen Stausees interpretiert.

Am Abend des 28. November 1886 kam es durch eine von Südost nach Nordwest fortschreitende wellenförmige Erdbewegung zu einem lokalen Erdbeben in der sogenannten Stockacher Verwerfung. Die Bevölkerung wurde durch die drei Stöße, die innerhalb von fünf bis sechs Sekunden aufeinanderfolgten, aus dem Schlaf gerissen. Im rund vier Kilometer entfernten Ort Winterspüren waren diese noch deutlich zu spüren. Diese Bruchlinie verläuft wohl parallel der Leiblachlinie nördlich an der Nellenburg vorbei nach Südwesten, überschreitet wahrscheinlich die nördliche Fortsetzung des Überlingerseetals und lässt sich dann bis in die Gegend von Steißlingen verfolgen.

Am 16. November 1911 erschütterte ein Erdbeben die Stadt Stockach. Zwei starke Beben erschütterten die Stadt in der Nacht, gefolgt von einem weiteren Nachbeben in den frühen Morgenstunden. Das Beben, dessen Zentrum sich in Ebingen befand, wurde als eines der stärksten in Mitteleuropa seit langem bezeichnet. Viele Gebäude wurden beschädigt, insbesondere die katholische Stadtkirche. Die Schadenssumme betrug 38.963 Ein weiteres Erdbeben wurde am 18. April 1961 gegen 1:15 Uhr gemessen; ihm war ein langes Rollen vorausgegangen, aber verursachte nur leichte Schäden.